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13.10.2023

„Gedanken zum US Arbeitsmarkt“

Vergangenen Freitag 06. Oktober 2023, veröffentlichte das US Bureau of Labor Statistics die aktuellen Zahlen zur Arbeitsmarktentwicklung für den Monat September. Die veröffentlichten Zahlen der neu geschaffenen Stellen übertraf dabei die allgemeinen Analystenerwartungen um Längen:

Offiziell wurden im September 336.000 „neue“ Stellen geschaffen, vorhergesagt wurden nur rund 170.000; die Arbeitslosenrate blieb mit 3,8% zum Vormonat unverändert.

Der allgemeine Konsensus zu den Zahlen war anschließend, dass die US Wirtschaft bzw. im speziellen der Arbeitsmarkt sich trotz des hohen Zinsniveaus der FED weiter äußerst robust zeigt und keine Anzeichen einer Abschwächung oder drohenden Rezession -zumindest in diesem Bereich- erkennbar sind.

Schaut man sich die Zahlen einmal detaillierter an, so ergeben sich allerdings einige Auffälligkeiten, welche nicht in Gänze unberücksichtigt bleiben sollten:

Die Anzahl der Vollzeitstellen (also wöchentl. Arbeitsstunden von 38 oder mehr) ist seit dem aktuellen Hoch im Juni bis jetzt September von rd. 134,8 Mio. auf aktuell 134,17 Mio. zurückgefallen; dies ergibt in Summe einen Rückgang von „Full Time“ Stellen im 3. Quartal von rd. 630.000.

In demselben Zeitraum ist die Anzahl der Teilzeitstellen (also unter 20 Wochenstunden) von rd. 26,2 auf über 27,3 Mio. gestiegen, eine Erhöhung um 1,1 Mio. Stellen.

Diese Entwicklung im 3. Quartal stimmt dann doch im Bezug auf die Gesamtlage der (US-) Wirtschaft und dem „robusten“ Arbeitsmarkt etwas bedenklich: immer mehr Menschen bekommen nur eine Halbtagsstelle angeboten, die Volltagsstellen werden durch die Unternehmen weiter abgebaut. Nimmt man dann noch zur Kenntnis, dass in den letzten drei Monaten die Zahl der neu geschaffenen Stellen nur im „US Government“ Bereich um insgesamt 214 Tausend zugenommen hat, so trübt sich das anfangs euphorische Bild doch mehr und mehr ein.

Hinzu käme dann noch die Frage, wieviel von den neuen „Teilzeitstellen“ werden -oder besser gesagt: müssen- von Arbeitnehmern gefüllt werden, welche bereits einen Vollzeitjob haben? Die inflationsgetriebenen Lebenshaltungskosten in den USA sind auf einem solchen Niveau (wenn auch in einigen Bereichen, speziell Energie, rückläufig), dass viele Arbeitnehmer einen zusätzlichen Job annehmen müssen, um ihre Mieten oder Autokredite noch bezahlen zu können…

Als Fazit lässt sich festhalten, dass der Arbeitsmarkt in den USA zwar wider anfänglicher Erwartungen zu Beginn des Zinserhöhungszyklus immer noch eine gewisse Stärke bzw. Resilienz ausweist, es aber bei näherer Betrachtung doch im Mauerwerk einige Risse gibt, deren weitere Entwicklung man sehr genau beobachten sollte.

Herzliche Grüße aus dem Kölner Süden

Ihr

Werte Invest Team

Werte Invest - 19:30 @ News



 
 
 
 
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