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12.06.2020

„Zinsen? Abgeschafft!“

Liebe Freunde, Kunden, Mitinvestoren!

Die Sitzung der US-Notenbank „FED“, war mit Spannung erwartet worden. Grundsätzlich hat sie ihre bisherige Krisenpolitik bestätigt, sich erneut als „letzte Instanz“ präsentiert.

Im Einzelnen:

- Der Leitzins bleibt bei 0,00% bis 0,25%;
- Die Anleihekäufe am Markt werden im aktuellen Tempo beibehalten;
 
Also eigentlich nichts Neues.
 
Interessant jedoch der formulierte Ausblick:
 
- „wir machen uns große Sorgen vor einem länger anhaltenden Schaden“;
- Wachstumsprognosen 2020/21/22: - 6,5%/+5%/+3,5%
- Unveränderte Leitzinsen bis ins Jahr 2022;
- Mit viel Glück eine einstellige Arbeitslosenquote schon Ende 2020;
 
Unter dem Strich sind das klare Signale, dass die Erwartungen, wie sie zuletzt von den Börsen „geschürt“ wurden, also eine „V“-förmige Konjunkturerholung nach dem Einbruch, etwas zu optimistisch erscheinen. Ein negativer Zins wie in Europa ist zwar nicht „in der Mache“, ob der FED-Chef Jerome Powell zusammen mit den Präsidiumsmitgliedern jedoch ggü. dem Präsidenten, der offensiv negative Zinsen fordert, standhalten, erscheint offen. Schließlich – auch hier fand man deutliche Worte – befindet sich die Wirtschaft in der stärksten Rezession der Nachkriegsgeschichte (womit der 2. Weltkrieg gemeint ist…) und so benötigen wir nicht allzu viel Fantasie für noch drastischere Maßnahmen, falls sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt nicht zügig erholen. Letztlich geht es bei allen Liquiditäts-Spritzen aus unserer Sicht nicht nur darum, Staat, Unternehmen und Private zu (unter)stützen, sondern mindestens in ähnlichen Maße darum, der Öffentlichkeit zu zeigen, dass man das „Heft des Handelns“ in Händen hält.
 
Schon bisher haben die Notenbanken in nie gekanntem Ausmaß „zugeschlagen“, die FED sehr viel drastischer, als die EZB, was vermutlich daran liegt, dass in den USA rund 80% der Finanzierungen über die Rentenmärkte laufen, in Europa ist es „nur“ etwa ein Drittel:
 
FED: April: 930 Mrd.; Mai: 1.040 Mrd. USD;
 
EZB: April 118 Mrd.; Mai 144 Mrd. Euro;
 
Im Zuge dessen haben sich die Kapitalmärkte von ihren März-Tiefs bis zuletzt deutlich erholt, die Möglichkeiten zur Refinanzierung wurde unterdessen von den Unternehmen wahrgenommen, das Volumen der Emissionstätigkeit gleicht seit etwa 4 Wochen mehr einem „Tsunami“ als einer „Sturmflut“.

Schon heute brauchen wir im Grunde also keine Glaskugel um zu erkennen, dass Zinsen, die diesen Namen auch verdient haben, auch weiterhin eher eine aus älteren Büchern bekannte Größe bleiben werden.

Am Ende wird die Welt im Zuge der Krise und ihrer Bewältigung also insgesamt weit höher verschuldet, vermutlich weniger globalisiert, auf jeden Fall aber noch regulierter und vor allem digitaler und grüner daherkommen.

Herzliche Grüße aus dem Kölner Süden

Ihr Werte Invest Team
 
 
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