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30.04.2020

„Systemrelevanz“

Das „Durchforsten“ der Bestände innerhalb der von uns für Sie investierten Anlagefonds, haben wir die „Stef S.A.“, ein französisches Logistikunternehmen mit Fokus auf den Transport von temperaturempfindlichen Produkten gefunden: 

Fakt 1: hier gilt „big is beautiful“, das notwendige Netzwerk an Kühllagerhäusern verursacht hohe Fixkosten und der Anbieter, der hohe Volumina bewegt, hat die beste Auslastung, die höchsten Margen;

Fakt 2: das Geschäft ist ziemlich lokal geprägt, eine Vielzahl von Herstellern (Danone, Nestlé, Tropicana, Unilever, also die „Consumer Staples“) trifft auf sehr viele Abnehmer (insbesondere Supermärkte, Großhandel, Restaurants);

Fakt 3: in Frankreich (Markt > 5,5 Mrd. Euro, 400 Wettbewerber) ist Stef mit > 40% Marktanteil der „Platzhirsch“, deckt das komplette Land ab, liefert 25% selbst, 15% sind an kleinere Transportfirmen ausgelagert; 

Fakt 4: Nettoverschuldung ca. 520 Mio., Vermögensgegenstände 1 Mrd. (davon 80% Immobilien) – Abschreibung ca. 110 Mio., Ersatzinvestitionen 75 Mio., freier Cash-Flow ca. 130 Mio., bei einem Aktienkurs von 100 Euro liegt die „Free-Cash-Flow Rendite bei 10%; ca. ein Drittel des Jahresüberschusses wird an die Aktionäre ausgeschüttet; 

Fakt 5: über die letzten 10 Jahre stieg der Buchwert je Aktie um 12% p.a., die Dividende um 12% p.a., die Marge (EBITDA) von 6% auf 8,5%, der Umsatz von 1 Mrd. auf 3 Mrd. Euro; 

Fakt 6: 56% der Aktien liegen beim Management, weitere 16% bei den Mitarbeitern, die restlichen 28% sind frei handelbar (Free-Float);

Fakt 7: Aktienkurs im Hoch bei 120 Euro (2017) war aufgrund des zwar stetigen, aber auch eher langsamen Wachstums etwas teuer = Abbau der Position, aktuell um 70 Euro das Stück = Wieder-Aufbau der Position;

Fakt 8: die Expansion in Richtung Italien (Markt 4,5 Mrd., Stef aktuell die Nr. 2), Spanien, Portugal, Belgien wird aus einer starken Position heraus vorangetrieben;

Wir mögen hier einerseits das Geschäftsmodell (Stichwort: „System-relevant“) und den Umgang der Fondsmanager mit der Position im Angesicht der Kursentwicklung der vergangenen Jahre. Ja, Risiken gibt es auch, schließlich sind auch in Frankreich/Italien usw. die Restaurants geschlossen, eine negative Umsatzentwicklung führt sicher zu einem Gewinnrückgang (vgl.: 2009, Volumen – 2%, Gewinn – 12%); der aktuelle Aktienkurs spiegelt diese Risiken, die Börse geht davon aus, dass das so bleibt – wir nicht, wir glauben, dass die Welt sich „weiterdrehen“ wird, die Gesellschaft spätestens im Herbst wieder auf den „normalen“ Wachstumspfad zurückkehrt (…);

Herzliche Grüße aus dem Kölner Süden

Ihr Werte Invest Team
 
 
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Werte Invest - 16:51 @ Aus der Investmentecke | Kommentar hinzufügen



 
 
 
 
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