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28.02.2020

„Corona Virus“

Liebe Freunde, Kunden, Mitinvestoren! 

Vor dem Hintergrund der Entwicklungen der letzten Tage möchten wir eine Einschätzung zu diesen geben:

Im Laufe dieser Woche sind an den Aktienmärkten nicht nur die Gewinne seit Jahresbeginn verloren, vielmehr haben sich die Märkte nun in einen ausgeprägten Korrekturmodus begeben.

Dabei ist nicht die Tatsache, dass etwas Derartiges passiert, für uns alle recht neu – schließlich sind Korrekturen an den Märkten in den vergangenen Jahren immer wieder, zuletzt im Dezember 2018, vorgekommen – es ist die Höhe der Verluste, die diese Entwicklung so schmerzhaft macht. In diesem Tempo haben die Aktienmärkte laut Wall Street Journal in den vergangenen 40 Jahren nicht mehr korrigiert. Der Schmerz ist natürlich für jeden von uns spürbar, für den Privatanleger genauso wie für den institutionellen Investor.

Ursache:

Der Corona Virus hat sich vor einer Woche in vielen Ländern gezeigt, die bisher nicht betroffen waren. Die Erkenntnis, dass sich der Erreger über die ganze Welt ausbreiten, also nicht auf China begrenzt bleiben wird, hat diese Bewegung an den Märkten ausgelöst. Behörden können die Fragen zum Virus nicht beantworten, weder Gegenmittel oder ein Impfstoff sind in Sicht. Dieses Klima der Unsicherheit wird von Schlagzeilen, Geschichten, Gerüchten verstärkt und der entstehenden Angst kann sich aktuell kaum jemand entziehen.

Menschen beginnen, das „normale“ Leben auf den Kopf zu stellen. Sie streichen beim Konsum, bei Reisen, Veranstaltungen – es kommt zu Produktionsausfällen weil Fabriken und Büros nicht mehr als sicher gelten und so werden die wirtschaftlichen Auswirkungen und Einbußen in den Umsätzen und Erträgen von Unternehmen nun berechnet.

Aktuell wird praktisch alles verkauft, Aktien wie Unternehmensanleihen. Bis vor 14 Tagen waren die Anleger noch recht sorglos – nun entdecken Sie, dass in ihren Depots vielleicht doch zu viele Aktien liegen – durch die Verkaufsorders gerät das Verhältnis von Angebot und Nachfrage aus dem Lot. Verstärkt wird diese Entwicklung durch die Algorithmen, die auf fallenden Kurse mit noch mehr Verkäufen reagieren. So koppelt sich die Börsenentwicklung von den Implikationen in der realen Wirtschaft ab, es kommt zu panikartigen Verkäufen. Die positiven Nachrichten der letzten zwei Wochen (die Grippewelle in Europa ebbt ab, die Maßnahmen Chinas greifen schrittweise, Pharmaunternehmen melden erste Erfolge bei der Entwicklung von Gegenmitteln) werden im Grunde nicht wahrgenommen.

Wie geht es nun weiter:

Alles entscheidend sind die nachhaltigen Implikationen auf die wirtschaftliche Entwicklung. Sind die wirtschaftlichen Verwerfungen, die wir aktuell beobachten, einfach nur in das zweite oder dritte Quartal verschoben? Oder gehen sie darüber hinaus. Betroffen sind – neben dem Ursprungsland China und den Nachbarstaaten – natürlich Exportnationen (wie Deutschland). Die USA stehen vermutlich besser da, dort sind auch die jüngst veröffentlichten Daten besser, nähren die Hoffnung auf eine Stabilisierung. Gleichzeitig beginnen Notenbanken und Staaten damit, auf monetärer und fiskalischer Seite gegenzusteuern.

Die „FED“ steht – noch – an der Seitenlinie. Zwar stehen weitere Zinssenkungen und Anleihekäufe auf ihrem Zettel, allerdings möchte man nicht den Eindruck erwecken, durch solche Maßnahmen irgendwie in den Wahlkampf einzugreifen, auf welcher Seite auch immer. Auf Seiten der Fiskalpolitik wird in diesen Tagen eine weitere Steuerreform diskutiert…

In Asien geht man schon neue und recht wirkungsvolle Wege – so werden in Hongkong gerade an jeden Bürger umgerechnet 1.300 Euro verteilt, die Börsen Chinas und Hongkongs haben bis heute deshalb auch relativ weniger verloren.

Hierzulande – die Diskussion ist ja schon länger im Gange – wird über eine Aussetzung der Schuldenbremse diskutiert – im Angesicht der staatlichen Überschüsse der letzten Jahre finden sich hier aktuell vermutlich nur einige wenige Gegner.

Was erwarten wir:

Aufgrund der historischen Vorbilder (aus den Jahren 2002, 2008/2009, 2011, 2018) erwarten wir eine schnell wachsende Bereitschaft von Notenbanken und Regierungen, der aktuellen Entwicklung aktiv entgegenzutreten, was für eine Stabilisierung und keine nachhaltigen Schäden spricht.

Was tun wir:

Wir verstehen uns seit jeher als Investoren, nicht als Spekulanten. Dieser Unterschied ist entscheidend, schließlich wissen wir, dass Aktien auf kurze Sicht „brutal“ fallen können, sie auf lange Sicht aber auch überlegene Renditen erzeugen. So lange die Geschäftsmodelle der Unternehmen, in die wir investieren, keinen irreparablen Schaden erleiden, werden die Investoren nach dem – unvermeidlichen Abebben der Epidemie – wieder anfangen zu kaufen. Es braucht sicher keine hellseherischen Fähigkeiten wenn wir heute der Meinung sind, dass mindestens das erste Halbjahr mit negativen Vorzeichen enden wird. Kurzfristig sind die Ausschläge aufgrund der beschriebenen Unsicherheiten vermutlich auch weiterhin erratischer Natur – unser über die letzten 20 Jahre gewachsenes, stabiles Nervenkostüm schützt uns aber vor falsch oder nicht begründeten Handlungen – die in der ersten und zweiten Februarwoche erhöhte Liquidität werden wir in die aktuelle Schwächephase daher eher wieder für Aufstockungen nutzen.

Selbstverständlich und gerne stehen wir für Ihre Fragen und Anmerkungen zu Ihrer Verfügung.

Allen ein – trotzdem – schönes Wochenende und herzliche Grüße aus dem Kölner Süden

Ihr Werte Invest Team
 
 
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