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02.10.2018
Liebe Freunde, Kunden, Mitinvestoren,
in den vergangenen Wochen und Monaten waren es vermehrt politische Entwicklungen, die die Aktien- und Rentenmärkte in Atem gehalten haben. So ist der Handelskonflikt USA vs. China mit der Einführung von Zöllen (10% auf Warenimporte von ca. 250 Mrd. Dollar mit der Drohung den Satz auf 25% ab 01.01.2019 anzuheben, China reagierte mit Zöllen auf Waren im Wert von ca. 110 Mrd. Dollar) in Teilen weiter eskaliert, bei den BREXIT Verhandlungen gibt es zwischen Großbritannien und der EU keine Annäherung und die Ausweitung bzw. das Wiederaufleben der Sanktionen in Richtung Russland und Iran sorgen für Stirnrunzeln bei den Anlegern.
Die Märkte zeigen sich – wie schon in den letzten Jahren – von diesen Problemen allerdings relativ unbeeindruckt. Das war in der Vergangenheit recht erfolgreich, ist naturgemäß aber nicht ohne Risiko…Weniger gelassen oder optimistisch sind die Investoren weiterhin für die Emerging Markets. Deren Währungen mussten in diesem Jahr substantielle Verluste hinnehmen. So verloren die indische Rupien, chilenische Pesos, Rubel und Rand 10% bis 20%, brasilianische Reals 30%, argentinische Pesos und türkische Lira mehr als 40% gegenüber dem US-Dollar. Ein Umfeld steigender Zinsen in den USA, sinkendes Wachstum in China und Handelsstress ist für diese Länder halt nicht förderlich.
Noch sind die Zölle nicht lange in Kraft, entfalten ihre Wirkung am Markt erst nach und nach; einerseits können US-Importeure die Waren auch aus anderen Ländern beziehen, andererseits sorgt die Steuerreform in den USA für eine Entlastung der Konsumenten, die die steigenden Preise weitestgehend kompensieren wird. China hat seine Währung im Verlauf um ca. 8% abgewertet, damit sind 10%ige Strafzölle nahezu ausgeglichen. Bisher hat auch noch keine Art von Kapitalflucht aus China eingesetzt. Beide Seiten agieren bisher vergleichsweise geschickt, würden eine Eskalation wohl gerne vermeiden.
In den USA steigen die großen Aktienindizes unterdessen von Hoch zu Hoch, reagieren nicht auf die bisherigen Entwicklungen und preisen eine weitere Eskalation nicht ein. Sicher ein Grund sind die riesigen Aktien-Rückkauf-Programme, die sich Richtung Jahresende auf einen Wert von > 1 Billion US-Dollar (1.000 Mrd. Dollar) summieren werden. Ein Nachfrage-Faktor für US-Unternehmen, auch wenn die Frage erlaubt sein muss, warum dies zu „Höchstkursen“ geschieht. Auch die immer noch wenig restriktive Geldpolitik der Notenbanken lässt Spielraum und der Markt erwartet, dass der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank in 2019 enden sollte.
Gefährlich ist aus unserer Sicht die gesamte Gemengelage – kommt im Jahr nach der Steuerreform wirklich eine wirtschaftliche Abkühlung in den USA? Wird die Inflation weiter im Bereich des 2%igen Zielwertes bleiben? Wird der Handelskonflikt gelöst?
Aus unserer Sicht bestehen also durchaus einige Gefahren, die in 2019 zu einer Belastung der Märkte kumulieren können – steigende Inflationsraten, weiter steigende Notenbankzinsen, geringere Aktienrückkäufe, das Ende des konjunkturellen Stimulus durch die Steuerreform – bergen alle potentiellen Gegenwind für die Börsen in sich… in den kommenden Wochen sollte sich jedoch erst einmal die Entwicklung der Unternehmensgewinne stabilisierend bis positiv auswirken und nicht zuletzt sind die kommenden Monate ja statistisch gesehen auch die saisonal besten für die Börsen. Wir haben Cash und Absicherung derweil ein Stück weit reduziert, stehen aber vor dem geschilderten Hintergrund „Gewehr bei Fuß“.
Wie immer freuen wir uns auf Ihre/Eure Anmerkungen/Fragen/Stellungnahmen!
Auf einen schönen, goldenen Oktober verbleiben wir mit herzlichen Grüßen aus dem Kölner Süden
Ihre Werte Invest
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