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15.04.2021

„Digitalisierung“

Liebe Freunde, Kunden, Mitinvestoren! 

Das mit der „Digitalisierung“ ist ja mittlerweile in der Mitte unserer täglichen Kommunikation angekommen, Grund genug, das Thema einmal aus mehreren Perspektiven zu beleuchten.  Dieser Tage hatte der Verfasser die Gelegenheit, an einem „Call“ teilzunehmen, der durchaus spannende Verhältnismäßigkeiten zu Tage förderte. Ein „Startup“ im Bereich „FinTech“ – man steht kurz vor der Marktreife - gab Einblick in die technischen und betriebswirtschaftlichen Details des Geschäftsmodells. Besonders beeindruckend waren ein paar Zahlen zu den Kosten pro Kunde, die dem Business Plan zugrunde liegen.  den man „digital On-Boarden“ (also „an Bord holen“) möchte. In die Kalkulation fließt alles rein, was man sich so gemeinhin vorstellt. Angefangen von Büromieten, über Strom, Frischwasser (mit dem der Bürokaffee aufgebrüht wird), Abwasser (irgendwo muss der Kaffee ja auch wieder hin) bis hin zu den Personalkosten.

Ich fange mal oben an, die Zahlen beziehen sich auf die Stückkosten pro Kunde pro Jahr:  
 
- eine deutsche Privatbank ermittelt hier Kosten > 1.000 Euro p.a.; Vernissagen und Golfturniere sind halt teuer, entfallen auf relativ wenige Kunden;  
 
- eine recht bekannte Deutsche Bank ermittelt: > 150 Euro p.a.;  
 
- öffentlich rechtliche Institute liegen im Schnitt bei: > 100 Euro p.a.;  
 
- In vielen Bereichen digital aufgestellte Institute zeigen: >  60 Euro p.a.;
 
Wenn wir uns jetzt noch vorstellen, dass der Kunde ein Guthaben i.H.v. 100.000 Euro auf seinem Konto unterhält, dieses das Instituts etwa 0,5% p.a. zusätzlich kostet, dann erhöhen sich die o.g. Zahlen um 500 Euro p.a.;
 
Im Gegensatz dazu läuft die Kalkulation bei diesem Startup – hier ist die gesamte Wegstrecke bis zur Kontoeröffnung digital aufgestellt - auf 5 (füneff) Euro hinaus. Teure Mieten für Geschäftslokale in Innenstadtlagen und besonders die Kosten für´s Personal sind hier die wesentlichen Punkte.

Hinter diesen Zahlen stecken – wie so oft – Menschen und deren Schicksale. Während 2001 beispielsweise noch rund 770.000 Menschen im deutschen Kreditgewerbe beschäftigt waren, ist diese Zahl auf mittlerweile 550.000 gesunken, ein Rückgang von fast 30%, Tendenz „schnell zunehmend“.

Diese Betrachtung – das möchte ich an dieser Stelle betonen – soll in keiner Weise wertend verstanden werden. Gleichwohl ist mein Empfinden an dieser Stelle zwiegespalten. So angenehm das „Online-Banking“ auch ist, die Medaille hat eben auch eine andere Seite. Im Angesicht solcher Entwicklungen nun die Digitalisierung zu verfluchen ist so sicher auch der falsche Weg – allerdings sollten wir wissen, was uns noch bevorsteht, politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich…
 
Herzliche Grüße aus dem Kölner Süden 
 
Ihr Werte Invest Team 
 
 
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Werte Invest - 09:15 @ Aus der Investmentecke | Kommentar hinzufügen



 
 
 
 
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