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29.04.2020

„Rezession“

Liebe Freunde, Kunden, Mitinvestoren!

Sie (die Rezession) ist in vollem Gange – deutliches Zeichen hierzulande der im April auf 74,3 gesunkene Ifo-Geschäftsklima Index. Mit minus 11,6 Punkte verzeichnet er damit den stärksten jemals gemessenen Rückgang. 

Am Tag zuvor veröffentlichten die USA die wöchentlichen Zahlen zu den Neuanträgen auf Arbeitslosengeld. Bis zum Februar hatte es etwa 10 Jahre gedauert, um dort knapp 23 Mio. neue Arbeitsplätze zu schaffen. Es brauchte einen guten Monat „Pandemie“, um bis heute 26 Mio. Jobs zu vernichten.
200429_1 Dollar Schein mit Maske.jpg© 2020 Werte Invest Family Office GmbH
 
Deutschland federt diese Art des Abbaus von Arbeitsplätzen über die Kurzarbeiter-Regelungen ab. Die Zahlen von Anfang der Woche sprachen mit 4 Mio. Menschen in Kurzarbeit ebenfalls eine deutliche Sprache – zum Vergleich: im März/April 2009, also zum Höhepunkt der Rezession nach der Finanzkrise, lag diese Zahl bei knapp 1,5 Mio.In anderen Ländern/Regionen sieht die Lage nicht viel besser aus – überall auf der Welt werden die Gesellschaften mit ähnlichen Entwicklungen konfrontiert:

200429_Weltkugel mit Maske.jpg© 2020 Werte Invest Family Office GmbH
 
Während viele Menschen also mit den aktuellen, ungewöhnlichen Lebensumständen, mit Jobverlust und daraus resultierenden Zukunftsängsten kämpfen, die häufig prekären Umstände in Gesundheits- und Sozialsystemen (GB, USA) kritisieren, haben die Kapitalmärkte begonnen, die Unternehmen wahrzunehmen, die die Krise nicht nur überstehen, sondern vermutlich als Gewinner aus ihr hervorgehen.

- Cocooning:

Die weltweit verhängten Ausgangsbeschränkungen führen unweigerlich dazu, die Menschen handeln entsprechend. Das „Streaming“ Unternehmen „Netflix“ berichtete dieser Tage, man habe im ersten Quartal die Anzahl der Bezahlabonnenten weltweit um 15,8 auf mehr als 183 Mio. steigern können. Das Unternehmen, in den vergangenen 10 Jahren hat man ausschließlich Verluste produziert, wird sich vermutlich nicht wehren können, 2020 einen positiven Cash-Flow zu erwirtschaften, zumal man rund 2 Mrd. Dollar weniger in die Filmproduktion investieren will, als noch im vergangenen Jahr.

Ähnlich beliebt die sozialen Netzwerke. „Snap“, „Facebook“, „Pinterest“, „Twitter“ & Co. berichten über ähnliche Zuwächse in den Nutzerzahlen. Haupteinnahmequelle bei diesen Unternehmen sind die Werbeeinnahmen, die mit jedem zusätzlichen Nutzer tendenziell steigen. Während analoge Werbung (z.B. in Zeitschriften) seit Jahren schrumpft, steigen die digitalen Werbeeinnahmen seit Jahren. Über digitales Screening sind die Anbieter zudem in der Lage, tag-genau über die Anzahl der Nutzer Auskunft zu geben, die Einnahmen orientieren sich daran. Übrigens vereinen Google (Alphabet) und Facebook rund zwei Drittel aller weltweiten digitalen Werbeeinnahmen auf sich (…).

Neben diesen jungen Spielern am Markt, gibt es auch Unternehmen aus der „Old Economy“, die solche Geschäftsfelder für sich entdeckt haben. Beim Streaming ist hier „Disney“ einer dieser Spieler, am Streaming Markt seit Herbst 2019 aktiv, die Wachstumszahlen sind überragend (50 Mio. zahlende Abonnenten in 5 Monaten!). Gleichzeitig sind die anderen Geschäftsbereiche des Konzerns aber unter Druck, seit dem 13. März sind die Themenparks in Kalifornien, Florida und Paris geschlossen, Filmproduktionen verschoben – die Kosten laufen derweil weiter, die Einnahmen fehlen…

Am Markt führen diese Entwicklungen dazu, dass der Netflix Aktienkurs seit dem 20.02. um 10% gestiegen, die Disney Aktienkurs im gleichen Zeitraum über 25% gefallen ist. Mit einer Eigenkapital-Quote von rund 50% und – Ende 2019 – mehr als 5 Mrd. Dollar auf dem Konto, kann Disney die Situation sicher überstehen (…).

Solche Erfolgsgeschichten dürfen – Stichwort Rezession – sicher nicht unseren Blick vernebeln, viele Regionen, Branchen und Unternehmen kämpfen derzeit um ihr nacktes Überleben. So hat die Deutsche Lufthansa für das erste Quartal einen operativen Verlust von 1,2 Mrd. Euro gemeldet, das zweite Quartal wird nicht besser werden, ohne staatliche Hilfen gehen dort in den nächsten Wochen die Lichter aus – zugleich befürchten die Chipausrüster in der Zukunft sehr viel schlechtere Geschäfte, weil Unternehmen und Behörden in einen deutlichen Sparkurs geschwenkt sind.

Am Ende ist es dann wie immer, es gibt Gewinner und Verlierer von Krisen. Umso wichtiger ist in dieser Zeit, dass wir unsere Investments auf ihre Krisenresistenz abklopfen. Schließlich wollen wir dort sein, wo auch in Zukunft „die Musik spielt“!

Herzliche Grüße aus dem Kölner Süden und bleiben Sie gesund!

Ihr Werte Invest Team
 
 
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