Aktuelles | Blog - Immer auf dem Laufenden sein


Immer wenn es etwas Neues gibt, erfahren Sie es hier.

02.07.2019

„Millennials oder was haben Netflix und Nintendo gemeinsam?“

Liebe Freunde, Mandanten, Mitinvestoren,

bei aller Individualität, ob nun gewünscht oder vorhanden, versuchen Wissenschaftler oft Gemeinsamkeiten zu finden. In der Sozialwissenschaft werden z.B. soziale Verflechtungen von Generationen, deren Wechselwirkung mit Handlungs- und Verhaltensprozessen Einzelner theoretisch und empirisch analysiert.

Als „Millennials“ werden dort Menschen bezeichnet, die zwischen 1981 und 1996 geboren, heute also zwischen Anfang 20 und Ende 30 alt sind. mit weltweit gut 1,8 Milliarden stellen sie rund 35% der arbeitenden Bevölkerung. Was zeichnet diese Generation aus?

Nun, an erster Stelle sind das Menschen, deren Verbindung das „World-Wide-Web“ darstellt, sie sind mit den digitalen Medien aufgewachsen, der Begriff „digital Natives“ fällt in diesem Zusammenhang häufig. Im Gegensatz zu anderen Generationen (z.B. den Baby-Boomern, geb. 1946 bis 1965) haben sie ein stärkeres Bewußtsein wenn es um Soziales und die Umwelt geht, schätzen beim Konsum Marke und Authentizität, stellen das „Erlebnis“ (z.B. beim Reisen oder auch beim Shoppen) wertvoller ein als den Besitz an sich. Dazu verbringen sie täglich fast 8 Stunden „online“ (inkl. Arbeitszeit), halten ihr Verhältnis zur Technologie für „gesund“ (obwohl sie im Durchschnitt täglich 150 Mal auf ihr Handy schauen + mindestens ein Mal in der Nacht); ein Drittel der Millennials nutzen Facebook, über 70% nutzen mobile Apps eines Finanzinstituts, tätigen Einkäufe, zahlen Rechnungen, transferieren Geld…

In China stellen die Millennials heute mehr als zwei Drittel der Touristen (Auslandsreisen), 2018 waren das 105 Millionen Menschen (von 156 Mio.). nur 2% von Ihnen gehen für die Buchung in ein Reisebüro, der Rest bucht via App (47%), Browser, Tablet und Laptop (36%) oder Desktop (15%).

Nun zu Netflix und Nintendo:
Beide sind für uns Musterbeispiele für Unternehmen, die diesen Entwicklungen/Veränderungen Rechnung getragen haben und dies bis heute tun.

Netflix:
Gegründet 1997 als DVD Versandhaus, hat das Management die „Zeichen der Zeit“ erkannt und sich ab 2005 quasi neu erfunden, in 2007 wurde Content zum ersten Mal gestreamt (neudeutsch für: Inhalte über das Internet verbreitet) – seit 2010 expandiert man international. Heute hat man über 150 Mio. Abonnenten, die im Schnitt (Preise je Land unterschiedlich) 10 Euro (monatlich) für den Zugang zu den Inhalten bezahlen. Die letzte Erhöhung (um monatlich 1 Euro) erzeugt so ein Umsatzwachstum von 1,8 Milliarden, Kosten dafür = 0 - während sich die Baby Boomer über das Ekel „J.R.“ (Dallas) austauschten, sorgte spätestens die „Inside“ Serie über das US-Präsidenten Ehepaar (unnachahmlich die Verkörperung des machthungrigen Bösen durch Kevin Spacey und Robin Wright als Frank und Claire Underwood) mit dem Start der 1. Staffel im Jahr 2013 für den Durchbruch – die Serie ist eine Eigenproduktion.

Der 2018er Umsatz von 16 Mrd. Dollar stellt eine Verdreifachung in nur 5 Jahren dar, der Gewinn (1,2 Mrd.) hat sich in dieser Zeit um den Faktor 4,5 erhöht, die Marktkapitalisierung stieg in dieser Zeit von 22 auf 145 Mrd. Dollar.

Nintendo:
Die Firma gehört zu den „ganz Alten“ in Japan. Zur Gründung im Jahr 1889 wurden Spiele produziert (hierzulande vergleichbar mit Ravensburger). Auch Nintendo erfand sich in den späten 1990er und 2000er Jahren komplett neu, ist heute einer der weltweit führenden Anbieter im Bereich der Online Spiele. Auch hier sorgen die Abonnenten (alles Nutzer der Nintendo Switch Konsole) für das Wachstum und die Aussichten sind entsprechend, weil noch erhebliches Potential durch das „Mobile Gaming“ in vielen Regionen der Welt (z.B. China) besteht. „Pokémon Go“ war für die Firma eine Art Meilenstein, 2016 sorgten die Nutzer innerhalb von 60 Tagen für einen Umsatz von 500 Mio. Dollar, bis heute ein unerreichter Weltrekord. Über die vergangenen 5 Jahre erfolgte eine Verdreifachung des Umsatzes (von 400 Mio. auf 1,2 Mrd. Dollar), der Gewinn stieg von 15 Mio. auf 190 Mio. Dollar (12,5-fach!). Gleichzeitig verachtfachte sich die Marktkapitalsierung auf heute >44 Mrd. Dollar.

Fazit:
Die Gewinner von Morgen in einer Welt der Veränderung, neuer Perspektiven, Gewohnheiten und Vorlieben zu finden, dabei die Verlierer solcher Entwicklungen zu meiden stellt heute die Kunst des Investierens dar – die Suche nach denen (Investmentmanager), die das können, ist unser „täglich Brot“…

Beste sommerliche Grüße aus dem Kölner Süden. 

Ihre Werte Invest

Werte Invest - 14:16 @ News | Kommentar hinzufügen



 
 
 
 
E-Mail
Anruf
Karte
Infos