Aktuelles | Blog - Immer auf dem Laufenden sein


Immer wenn es etwas Neues gibt, erfahren Sie es hier.

21.01.2019

„Bizarr“

Liebe Freunde, Mandanten, Mitinvestoren!

Nachdem die Börsenwelt bis Oktober 2018 noch mit einer „leichten Erkältung“ unterwegs war, weitete sich diese spätestens im Dezember zu einer „schweren Grippe“ aus.

Die Nachrichtenagentur Bloomberg nannte die letzten Börsentage des Jahres dann auch „bizarr“.

Am Heiligen Abend – hierzulande bereitete sich alles auf die Weihnachtstage vor – verbuchte der marktbreite Index für die größten 500 Unternehmen in den USA, der S&P 500, den schlechtesten Weihnachtshandelstag aller Zeiten, um diesem am nächsten Handelstag den größten Punktgewinn aller Zeiten folgen zu lassen.

Normalerweise können wir solche Extreme vermeiden, schließlich streuen wir deshalb die Anlagen regional, über verschiedene Sektoren und Anlageklassen, wir diversifizieren also. Diese Art der Risikostreuung funktionierte im 2018er Jahrgang allerdings nicht, 90% aller Anlageklassen beendeten das Jahr mit einer negativen Entwicklung – auch das ist der schlechteste Wert seit über 100 Jahren!

Heute, im Januar 2019, richtet sich der Blick nach vorne und eigentlich sollten wir von der weiter, wenn auch schwächer, wachsenden Weltwirtschaft, dem ebenso weltweit entbrannten Handelskrieg, dem Brexit oder auch den spannenden technologischen Veränderungen unserer Zeit schreiben.

Gleichzeitig lässt uns aber der Blick auf die politische Landschaft nicht los. Der US-Präsident als Inbegriff von Emotion und Impulsivität und das Regieren via Twitter negieren die Prinzipien der Weltordnung, von demokratischen Staaten und Gewaltenteilung. Washington, über Jahrzehnte das Zentrum der Macht ist aktuell ausgestorben und dunkel (Shutdown), der Präsident verliert annähernd täglich seine Berater. Die USA stellen das Wertesystem der freien, westlichen Welt in Frage, verachten multinationale Gremien wie UNO, WTO usw., die eigentlich geschaffen worden sind, um Frieden und den Handel untereinander zu sichern. Demokratien, die intensiv miteinander handeln, führen nämlich keine Kriege gegeneinander.

Gleichzeitig ist Europa mit sich selber (und dem Brexit) beschäftigt, erscheint in allen Bereichen orientierungslos.

Schlimmer noch: je weiter sich die USA aus ihrer weltpolitischen Rolle zurückziehen, umso stärker stoßen andere Länder in dieses Vakuum hinein. Russland und auch die Türkei machen es im Nahen Osten vor, die Annektion von Teilen der Ukraine bleibt für Russland bis heute ohne Schaden.

Ganz weit im Osten entsteht gleichzeitig eine Macht, die von all diesen Entwicklungen profitiert. China baut unbeirrt am Seidenstraßenprojekt (u.a. werden die Baustellen in Pakistan von chinesischem Militär bewacht!), weitet seinen Einfluss in Afrika und Südamerika aus (wussten Sie das Venezuela seine riesigen Öl- und Gasreserven an China verpfändet hat?). Dem Verlust von Meinungsfreiheit und Individualität wird in diesem Umfeld anscheinend nur untergeordnete Bedeutung beigemessen…

Vor diesem Hintergrund fällt uns der Ausblick für die Anlagemärkte durchaus schwer, doch bleibt die Hoffnung, dass sich Unternehmer und Unternehmen in dieser Art neuer Welt(un)ordnung zurechtfinden, die richtigen Entscheidungen treffen.

Die Faktoren, die die Märkte zunehmend belastet haben, sind schnell aufgeführt. Wesentlich sicherlich die US-Notenbank (FED) mit den diversen Zinserhöhungen der letzten Jahre und die Auswirkungen des Handels- und Zollstreits, insbesondere der USA vs. China. Aus unserer Sicht gibt es in beiden Feldern zuletzt aber positive Signale – die Kommunikation der FED zur weiteren Zinspolitik sind zum Jahreswechsel sehr viel vorsichtiger geworden und zwischen den USA und China scheint ein gesichtswahrender Kompromiss nicht mehr unmöglich zu sein. Insofern erscheint der Pessimismus der Marktteilnehmer übertrieben und es würde uns nicht wundern, wenn 2019 – unter vermutlich erheblichen Schwankungen – am Ende positive Vorzeichen bringt. Schließlich trifft der Pessimismus auf Bewertungsniveaus, die spätestens seit dem Dezember nicht nur mehr „moderat“ sind – die Hälfte aller DAX Unternehmen verfügt zum Jahreswechsel über ein einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis!

Bleiben Sie uns gewogen!

Ihre Werte Invest

Werte Invest - 13:44 @ News | Kommentar hinzufügen



 
 
 
 
E-Mail
Anruf
Karte
Infos