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30.07.2019

„Der Messias spricht“

Liebe Freunde, Kunden, Mitinvestoren!

Wenn Sie – wie wir auch – die Wirtschaftspresse verfolgen, dann sind in den letzten Tagen/Wochen vermehrt Beiträge zu einer Fusion in den USA zu lesen. Die dortige Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile USA (Nr. 3 im dortigen Mobilfunkmarkt), will mit der Nr. 4, der Firma Sprint, fusionieren.

Der Chef von T-Mobile USA, John Legere, ist sicher ein „Hingucker“, schließlich entspricht er so rein gar nicht dem typischen Manager, macht mehr den Eindruck eines Popstars. Die Titelseite des Berichtes zum 2. Quartal 2019 macht das deutlich:

T Mobile.jpgSchnell erkennen Sie den Grund für den Titel unseres heutigen Beitrages.

Der Deal, also die Fusion, ist durch die Zustimmung des US Justizministeriums gerade einen Schritt vorangekommen und viele Analysten bejubeln das gerade; auch die Aktie der Deutschen Telekom konnte gestern von dieser Nachricht profitieren (+ 2%). Sicher werden Kartellbehörden und Gerichte den beiden Unternehmen noch ein paar Steine in den Weg (gemeinhin sprechen wir von Auflagen) legen, am Ende scheint der Deal aber vermutlich zu klappen.

Neben den beiden Platzhirschen, „Verizon“ und „AT&T“, die jeweils über bald ein Drittel des Mobilfunkmarktes in den USA herrschen sollen T-Mobile/Sprint dann mit 30% Marktanteil die klare Nr. 3 werden.

Gemeinsam hätte man > 125 Mio. Kunden, einen Jahresumsatz von gut 70 Mrd. Dollar, der Börsenwert beider Firmen liegt bei rund $ 100 Mrd.

Im o.a. Bericht zum 2. Quartal ist für T-Mobile von 1,7 Mio. neuen Kunden, 4% mehr Umsatz und einer „adjustierten EBITDA Marge“ von über 40% die Rede. So weit, so gut…

Lesen wir weiter, so stellen wir fest, dass in diesem Quartal über 500 Mio. Dollar Geld „verbrannt“ wurden (Fachsprache: der Free-Cash-Flow ist negativ, was bedeutet, dass am Ende der Periode weniger Geld auf dem Konto ist, also am Anfang der Periode) – gleichzeitig hat T-Mobile über die letzten Jahre gut 32 Mrd. Dollar Nettoschulden aufgebaut. Einiges davon kommt von der hiesigen Mutter, der Deutschen Telekom, schließlich wird die US-Tochter gerne als „bestes Pferd im Stall“ charakterisiert. Die Deutsche Telekom wiederum hat Schulden > 100 Mrd. Euro, Tendenz seit Jahren steigend, weil man in vielen Jahren mehr Dividende zahlt, als positiver Cash-Flow vorhanden ist. Gerade hat man wieder rund 2,2 Mrd. für die neuen „5G-Frequenzen“ bezahlt, eine Ausgabe, die „alle Jahre wieder“ auf die Branche zukommt (zuletzt zahlte die Dt. Telekom 2015 gut knapp 2 Mrd. Euro).

Unter dem Strich ist der Sektor „Telekommunikation“ also sehr Kapital-intensiv bzw. erfordert regelmäßig hohe Investitionen. Die Schulden der Konzerne sind hoch, sehr hoch, Tendenz weiter steigend. Für uns kein echter „Hingucker“, denn negative freie Cash-Flows zusammen mit diesen steigenden Verbindlichkeiten stellen aus Investorensicht keine wirklich attraktive Kombination dar, zudem ist hier in der Zukunft kaum Besserung in Sicht. So ist dann auch die 3-Jahres Performance der Dt. Telekom = 0…

Mit einer Marktkapitalisierung von > 70 Mrd. Euro hat die Telekom einen gut 6%igen Anteil am DAX.

Herzliche Grüße aus dem Kölner Süden

Ihr Werte Invest Team

Werte Invest - 14:05 @ News | Kommentar hinzufügen

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