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27.01.2022

„Die abrupte Trendwende in der Geldpolitik“

Liebe Freunde, Kunden, Mitinvestoren!
 
Der – an den Börsen fulminante – Jahresstart ist bereits Geschichte. Während die Aktienindizes am 05. Januar erneut Höchststände erreichten (der DAX mit 16.275 Punkten ein neuen All-Time-High), drehte die Stimmung genauso abrupt wie der Sprachgebrauch der Notenbanken – Grund genug für uns, mal genauer hinzuschauen, was ist passiert?
 
Nun, lange zu suchen brauchen wir nicht, haben den „Schuldigen“ schnell gefunden, ihn in den USA bei der dortigen Notenbank „FED“ verortet. Von „Dur“ zu „Moll“ beschreibt den geldpolitischen Wechsel gut. Die bis in den Herbst als vorübergehend („transitory“) eingestufte Inflationsentwicklung ist vom Tisch. Das „Tapering“-Ende (Ankauf von Staats- und Unternehmensanleihen) wird vorgezogen, eine erste Zinserhöhung für das Frühjahr ist sicher (3 bis 4 weitere werden folgen). Die absolut radikalste Wende ist jedoch die komplette Umkehr der laufenden „Quantitative Easing“ Maßnahmen. Die Ankäufe werden nicht nur auf „0“ zurückgefahren, man will direkt ins „Quantitative Tightening“ übergehen, also Teile der angekauften Anleihen über den Markt verkaufen.
 
Eine solch deutliche Verschlechterung des monetären Umfelds bedeutet für die Märkte Gegenwind, schließlich hat die Liquidität für die immer neuen Höhen an den Aktien-, Anleihen- und Immobilienmärkten gesorgt (seit dem Frühjahr 2020 in Summe 4 Billionen Dollar von der Notenbank + 5 Bio. Schulden-finanzierte Stützung des Staates).
 
Von 2017 bis 2019 war es ähnlich – dem Markt wurden (neben 5 Zinserhöhungen) > 700 Mrd. Dollar Liquidität entzogen, die Aktienmärkte fielen um gut 20%, die Konjunktur folgte bereits Anfang 2019. Die Verunsicherung an den Märkten (der NASDAQ liegt seit Jahresstart bis gestern mit 13% im Minus) ist so erklärt.
 
Natürlich gibt´s wo Schatten ist, auch Licht – die Inflation lässt sich deutlich auf die Folgen der Pandemie (Produktionsausfälle = knappes Angebot), die gleichzeitige Ausstattung der Nachfrage mit Liquidität (Stichwort: „Helikoptergeld“) und auf die gestiegenen Energiepreise zurückführen (weil die OPEC weniger fördert). Das unsägliche (zum Glück nur verbale) Kräftemessen rund um die Ukraine tut ihr Übriges dazu.
 
Wir sind der Meinung, dass die FED weiß, wie die Zusammenhänge sind – schrittweise Zinserhöhungen waren noch nie gefährlich für Wachstum. Ein massiver Liquiditätsentzug schon… 
 
Wir glauben an den verantwortungsvollen Umgang mit diesen Wirkungsweisen, sind deshalb auch nicht so pessimistisch wie die Märkte derzeit. Die Portfolien sind den Entwicklungen angepasst, mehr Dividenden und Bewertungen (Value) weniger Wachstum (Growth) sehen wir als das Gebot der Stunde.
 
In diesem Sinne grüßen wir herzlich aus dem Kölner Süden
 
 
Ihr Werte Invest Team 
 
 
 
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