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03.08.2021

Nur Basiseffekte

Liebe Freunde, Kunden, Mitinvestoren!

Im „Marktbericht“ zum II. Quartal 2021 sind wir unter dem Titel „Basiseffekte“ erneut (unter dem Titel „Totgesagte leben länger“ bereits im Februar 2021) auf das Inflationsthema eingegangen. Die Preisentwicklung für den Rohstoffsektor (Energie- und Industriemetalle) hatten dort einen besonderen Stellenwert.
Nun haben mittlerweile die meisten der großen Rohstoff-Förderunternehmen ihre Quartals- und Halbjahresberichte veröffentlicht und es lassen sich einige Gemeinsamkeit feststellen:

1. Die Unternehmen verdienen prächtig, z.B.:
- Anglo American: „verdient dank der gestiegenen Nachfrage deutlich mehr“;
- Rio Tinto: „steigende Rohstoffpreise bescheren ein Rekordergebnis“;
- Freeport McMoran: „übertrifft die Analystenerwartungen aufgrund der hohen Nachfrage“; 

2. Die Unternehmen investieren weniger, was in den Quartalsberichten anhand der gesunkenen Ausgaben im Bereich „Capex“ (Capital Expenditures = Investitionsausgaben) überall deutlich wird;

Eine – wie wir finden – recht eigentümliche Entwicklung vor dem Hintergrund der künftigen Inflationsentwicklung. Haben wir nicht gelernt, dass auf eine steigende Nachfrage seitens der Produzenten mit mehr Investitionen zur Erhöhung des Angebotes geantwortet wird? 

Was macht die Geldpolitik?

Die Notenbanken lassen die Inflation aktuell laufen, wiederholen immer wieder ihr Mantra, dass die letzten Preissteigerungen nur „vorübergehender Natur“ (transitory) sind. Dabei steigt der Konsens dazu in den volkswirtschaftlichen Abteilungen stetig (für die USA von 3% auf 3,5% für 2021), werden die Inflationserwartungen für die Zukunft in der letzten Woche von 2,2% auf 2,5% (für 2022) heraufgesetzt.  Wäre die Inflation wirklich nur „transitory“, dann müssten die 2022er Zahlen doch eher sinken - oder?

Passend dazu:
Die EZB hat ihr offizielles Inflationsziel von „close but below 2%“ nun auf „2%“ geändert, die FED hat gleichzeitig den Zeitraum, den sie bisher als „transitory“ versteht, von 2 bis 3 auf nunmehr 6 bis 9 Monate verlängert.  Anscheinend will man hüben wie drüben trotz steigender Inflationszahlen nicht sofort mit Zinserhöhungen reagieren…

Was macht der Markt?

Die Renditen der US Staatsanleihen sind zuletzt wieder gesunken. Die Marktteilnehmer interpretieren diese Entwicklung genau in die gewollte Richtung, die aktuellen Inflations-zahlen seien ausschließlich „transitory“. Hier wird aus unserer Sicht jedoch unterschlagen, dass die FED weiterhin pro Monate Anleihen im Wert von 120 Milliarden US-Dollar am Markt aufkauft…

„Holzauge sei (bleib) wachsam“!

Herzliche Grüße aus dem Kölner Süden
 

Ihr Werte Invest Team
 
 
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