Aktuelles | Blog - Immer auf dem Laufenden sein

26.03.2020

„Helikoptergeld“

Liebe Freunde, Kunden, Mitinvestoren!

Nur in den unnormalen Zeiten, während echter Krisen, werden Maßnahmen und Umstände alltäglich, die ansonsten undenkbar erscheinen. Vor drei Wochen noch als „Quatsch“ abgestempelt, sind extreme Maßnahmen heute alternativlos. Prozesse, die sich in normalen Zeiten schier unendlich hinziehen, bekommen plötzlich eine Dynamik, welche uns als Betrachter und Betroffene, sprachlos macht. 

Ausgangssperren, Grenzschließungen zu den Nachbarländern und finanzielle Maßnahmen – alles Dinge, die vor Kurzem noch niemand auszusprechen gewagt hätte.

Aktuell wird eine Maßnahme diskutiert, die in Hongkong schon vor 4 Wochen vorgemacht wurde – Helikoptergeld. Einst von Paul Krugman geprägt, veranschaulicht dieser Begriff eine Maßnahme der Zentralbank zur Bekämpfung von Deflation, anders ausgedrückt, eine ausgeprägte Nachfrageschwäche – wie im Moment - soll gekontert werden. Einfach gesagt werden Geldbündel in Helikopter gepackt und man lässt diese dann quasi auf die Erde regnen. Somit ist sofort klar, dass der Begriff eher bildlich gemeint ist, die Realität für solche Maßnahmen anders aussieht. Aktuell werden aber nicht rückzahlbare Geldzuwendungen an Kleinstunternehmen und Gewerbetreibende vorbereitet, von den Regierungen verabschiedet sind diese schon. Die Menschen sollen so zum Kauf von Waren und Dienstleistungen bewegt, die Nachfrage angefacht werden. Schließlich dauert es in der aktuellen Situation einfach zu lange, die Nachfrage über niedrige Zinsen, Liquiditätsspritzen wie Krediterleichterungen usw. anzufachen. Bis solche Maßnahmen den Weg durch die Systeme gefunden haben, ist eine Krise schon von selbst gelöst…

Weltweit diskutieren Regierungen und Zentralbanken nicht nur darüber, Hongkong hat es wie oben schon geschrieben bereits getan, in den USA ist wohl nur noch der exakte Zeitpunkt fraglich und hier in Europa ist zu vermuten, dass man diesen Ländern folgen wird. Alles deutet also auf Helikoptergeld hin, denn die Angst, dass die bisherigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, der Länderübergreifende „Shut-Down“, zu einem wochenlangen Stillstand der Wirtschaft führt, ist groß. In der Vergangenheit haben sich Mittel wie Zinssenkungen und Anleihekäufe zwar mehrfach bewährt, aktuell erscheinen sie jedoch vielen „zu langsam“. 

Bis diese Art der Maßnahmen greifen, bis das Geld also bei den Menschen landet, werden noch einige Tage vergehen – interessant ist hier die Lage in China – dort wird in diesen Tagen der Versuch einer Normalisierung gestartet – Geschäfte haben geöffnet, viele produzierende Unternehmen sind schon wieder bei 70% bis 90% der Kapazitäten angelangt. Alles wird natürlich sehr vorsichtig organisiert, Arbeitnehmer, Konsumenten – alle werden „auf Abstand“ gehalten, um die erneute Ansteckung und Ausbreitung der Krankheit zu verhindern. Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang, dass China quasi 4 bis 6 Wochen „vor uns“ liegt – wir die Entwicklungen dort als eine Art „Blaupause“ für die Normalisierung im Alltag „danach“ nehmen können. Andere Länder bzw. Stadtstaaten sind ähnlich weit wie China, teilweise schon weiter (Taiwan, Südkorea, Hongkong, Singapur), 4 bis 6 Wochen hinkt Europa hinterher, die USA vermutlich weitere 2 – 3 Wochen, einzelne Länder haben mit einschneidenden Maßnahmen erst in den letzten drei, vier Tage begonnen – sollte der chinesisch Weg also Früchte tragen, wir hier in Europa zu ähnlicher Disziplin fähig sein, dann ist der Weg in Richtung Alltag vorgezeichnet – der Zeitraum ebenfalls. 

Vor diesem Hintergrund sehen wir also spätestens jetzt ein Licht am Ende des Tunnels!

Bleiben Sie gesund!

Ihr Werte Invest Team
 
 
Disclaimer Ausarbeitungen / Blogbeiträge