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17.04.2018

Was ist eigentlich in Griechenland los?

Liebe Freunde, Kunden, Mit-Investoren,

angesichts einer Presselandschaft, die sich gerne (nur?) mit negativen Themen befasst (anscheinend verkaufen sich ausschließlich diese gut), findet sich die Berichterstattung zu dem langjährigen Sorgenkind innerhalb der EU – wenn überhaupt – nur auf den hinteren Seiten. Im Gegensatz dazu finden wir die Entwicklung äußerst spannend.

Nach Jahren von „Blut und Tränen“ mehren sich in den letzten Monaten die positiven Entwicklungen zur Wiege der Demokratie. Laut einer aktuellen dpa Meldung zeigt sich Griechenlands Regierungschef, Alexis Tsipras, zuversichtlich, dass das hoch verschuldete Land schon ab August finanziell wieder auf eigenen Beinen stehen kann: „Wir sind auf der Zielgeraden“ ließ er verlauten. Zwar müsse in den kommenden Monaten noch viel Arbeit geleistet werden, man dürfe in seinen Anstrengungen jetzt nicht nachgeben, schließlich seien „die letzten Meter des Marathons die schwierigsten“. Von heute aus gesehen, stehen noch diverse Privatisierungen an, müssen noch einige Bedingungen der internationalen Geldgeber erfüllt werden. Aber im Einzelnen:

- Über 100 Reformmaßnahmen wurden in den vergangenen 3 Monaten vom Parlament abgesegnet; darunter die Einschränkung des Streikrechtes und auch diverse Erleichterungen bei der Zwangsversteigerung von Immobilien wenn der Schuldner im Rückstand ist; 

- Gleichzeitig wies das Land 2017 nur ein sehr geringes Defizit im öffentlichen Haushalt aus, erfüllt damit die Vorgaben schon zum dritten Mal nacheinander und – kein Witz – steuert für 2018 auf einen Haushaltsüberschuss zu!

- Wirtschaftlich geht es ebenfalls aufwärts; die besonders vom Export unterstützte Entwicklung mündete 2017 erstmals seit 2008 wieder in eine Steigerung des Bruttoinlandsproduktes i.H.v. 3%; 

- Der Auszahlung der restlichen Zahlungen aus dem letzten Hilfspaket (von EU und IWF) i.H.v. 7 Mrd. und 12 Mrd. Euro bis zum Sommer steht somit kaum etwas im Wege;

Aufgrund dieser Entwicklungen wird es dem Land im Herbst 2018 vermutlich sogar gelingen, einen Liquiditätspuffer (ca. 20 Mrd. Euro) aufzubauen, quasi das Sparbuch für Unvorhergesehenes; dieses wird ausreichen, die Zahlungsverpflichtungen bis mindestens ins Jahr 2020 zu erfüllen!

Die Saat für einen Ausstieg aus den diversen Hilfsprogrammen ist also gelegt, schon Ende 2018 könnte das Land bei der Ausgabe von Staatsanleihen schon wieder zum „normalen Marktteilnehmer“ werden.

Alles gut also? 

Nun, realistisch betrachtet bleibt selbstverständlich das Schuldenproblem:

- Schuldenstand bei etwa 180% des Bruttoinlandsproduktes (z.Vgl. Deutschland < 60%); auch wenn die Kredite zu ca. 70% auf die diversen Zahlungen aus den Rettungsprogrammen stammen und nur mit 1% p.a. zu verzinsen sind, ist das sicher eine große Herausforderung!

Gleichzeitig wird die beschriebene Entwicklung von der robusten Entwicklung der Weltwirtschaft begünstigt. Falls diese jedoch keinen Strich durch die griechische Rechnung macht, dann ist für die weiteren Aussichten des Landes sicher ein – wenn auch verhaltener – Optimismus angebracht.

Fragen/Anmerkungen? Immer gerne - kontaktieren Sie uns.

Wir verbleiben mit herzlichen Grüßen aus dem Kölner Süden

Ihre Werte Invest

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