30.04.2020

„Luxus?“

In den letzten Tagen haben die 3 Platzhirsche (alles Franzosen), A = LVMH (Louis Vuitton Moet Hennessy), B = L´Óreal und  C = Hermès zum ersten Quartal 2020 berichtet. Die Umsätze sind rückläufig, A – 15%, B – 17%, C – 8% – das war in Anbetracht der Ladenschließungen von China/Hongkong/Macau über andere asiatische Länder, Europa und die USA nicht weiter verwunderlich; in Asien werden die Läden seit Anfang April wieder schrittweise geöffnet, das Online Geschäft läuft sowieso weiter. 

Hermès der Götterbote:

Bei Hermès (einem der größten Portfoliotitel eines der von uns investierten Fonds) hat sich das Lederwarengeschäft (steht für mehr als 50% des Gesamtumsatzes) um 6% verringert, die anderen Produktbereiche liegen – 3% bis – 20%, einzig „Home und Schmuck“ haben um 3% zugelegt. Der „Chef“, Monsieur Dumas, kündigt gleichzeitig noch schwächere Zahlen für das 2. Quartal an, als Folge des Shut Downs in Europa/USA. 

Nun zu den finanziellen Fakten: 
Hermès könnte auf Basis der 2019er Bilanz ein komplettes Jahr OHNE JEGLICHEN UMSATZ bestehen. Die Firma verfügt über eine Netto-Cash-Position von > 4,5 Mrd. Euro (bei knapp 7 Mrd. Umsatz und 1,4 Mrd. freiem Cash-Flow in 2019). Trotz Umsatzrückgang dürfte auch im ersten Quartal „Cash“ übriggeblieben sein, alleine die FCF (Free-Cash-Flow) Marge wird nicht bei den „üblichen“ 20% gelegen haben. Bei den Kosten hat Monsieur Dumas zudem einige Möglichkeiten weil:

• der Fixkostenanteil relativ zu den variablen Kosten gering ist;

• das Working Capital historisch immer recht hoch ist, so reichlich Einsparungspotenziale vorhanden sind;

• wohl nur absolut notwendige Investitionen (Capex) getätigt werden, insbesondere diejenigen in Produktionskapazitäten und Logistiknetz (sinnvollerweise);

Die Aktien ist – zugegeben – teuer! Das ist sie immer – liegt vor allem daran, dass man dort das „Geld mit der Karre einfährt“ – die Höchstkurse im Januar 2020 lagen > 700 Euro, Tief im März < 550 Euro, aktuell 680 Euro – wir lernen: echte Qualität, Stabilität, tolles Management und satte freie Cash-Flows werden von den Börsen/Anlegern/Investoren eben honoriert oder anders ausgedrückt: unternehmerische Top-Qualität ist immer teuer! 

Und: auch wenn uns nicht jede dieser Handtaschen gefällt, wir eine solche auch nicht leisten können, das Geschäftsmodell gefällt uns! Sehr gut sogar!!!

Herzliche Grüße aus dem Kölner Süden

Ihr Werte Invest Team
 
 
 
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Werte Invest - 16:58 @ Aus der Investmentecke | Kommentar hinzufügen

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