03.03.2020

„Corona Virus“ Teil 2

Liebe Freunde, Kunden, Mitinvestoren!

Uns allen bekannt sind die „Iden des März“ – im Jahr 44 vor Christus soll mit diesen Worten ein nicht namentlich bekannter Zeitgenosse Julius Cäsar vor dem bevorstehenden Anschlag auf dessen Leben gewarnt haben. 

William Shakespeare verwendete den Begriff in seinem Drama „Julius Cäsar“, machte ihn so populär. George Clooney verwendete ihn 2011 für den Titel des Films „The Ides of March – Tage des Verrats“, einem Film über die Intrigen während des Präsidentschaftswahlkampfes in den USA. 

Die letzte Februarwoche stellte sich nun als die schwächste an den globalen Finanzmärkten seit dem Jahr 2008 dar, der hiesige DAX verlor rund 14%, globale Aktienvermögen in einer Größenordnung von rund 6 Billionen Dollar wurden vernichtet. Gleichzeitig führte die Nachfrage nach vermeintlich sicheren Anlagen die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen auf ein neues Rekordtief. Während sich die Belastungen aufgrund der Ausbreitung des neuartigen „Coronavirus“ (Covid-19) in Asien schon länger zeigte, waren die europäischen und amerikanischen Aktienmärkte lange unbelastet – bis der Virus auch hier (beginnend in Italien) vermehrt auftrat. 

In der Folge wurden und werden nicht nur die umfangreichen Quarantänemaßnahmen in China, Südkorea und Japan auf die ganze Welt übertragen, die Unterbrechung der Wirtschaftsaktivitäten und Lieferketten sorgen seitdem für Befürchtungen, die Welt könne in Gänze in eine Rezession abrutschen. Mit atemberaubender Geschwindigkeit begannen die Anleger diese Rezessionsgefahr in die Kurse einzupreisen, die Volatilitätsindizes und Kreditausfallversicherungen erreichten Niveaus, wie wir sie zuletzt Ende 2018 oder auch 2011 im Zenit der Euro Krise gesehen haben.Wie so oft, wurde die Entwicklung von den automatisierten, meist prozyklischen Handelsstrategien vieler Hedgefonds verstärkt, die Verkaufswelle wurde so nochmals verstärkt, nahm fast panikartige Züge an.

Wie ist diese Reaktion der Börsen einzustufen?

Klar ist, dass wohl niemand heute sagen kann, wohin der Virus die Welt in den kommenden Wochen noch führt. Sollte die Ausbreitung dafür sorgen, dass die Unternehmen global tatsächlich und in großem Stile ihre Geschäftstätigkeit unterbrechen müssen, Quarantänemaßnahmen dazu führen, dass das öffentliche Leben komplett zum Stillstand kommt, dann haben wir die tiefsten Kurse vermutlich noch nicht gesehen. Es gibt für einen solchen Fall auch keine fundierten Schätzungen, die die Belastung der Weltwirtschaft in Zahlen fassen. 

Klar ist aber auch, dass aus heutiger Sicht weitaus mehr gegen ein solch dramatisches Szenario spricht. Hier lohnt ein Blick auf die nackten Zahlen zur Verbreitung von „Covid-19“:

- China verzeichnet 90% aller bislang bekannten Infizierungen;
- Seit Mitte Februar genesen täglich mehr Menschen, als dass Menschen neu daran erkranken, die Zahle der Erkrankten geht global seitdem zurück;

Sicher ist, dass die chinesische Wirtschaft zwischen Mitte Januar und Mitte Februar auf etwa halber Kraft operierte, mittlerweile wieder bei 70% angekommen ist (Quelle: Bloomberg). Aus den europäischen und amerikanischen Unternehmen ist zu hören, dass sich die Produktions- und Verkaufsaktivitäten in China wieder normalisieren oder sich bereits normalisiert haben. Vor diesem Hintergrund erscheint es derzeit also eher unwahrscheinlich, dass die weitere Verbreitung zu langanhaltenden Stillständen in der Wirtschaftsaktivität und im öffentlichen Leben Europas/der USA führen wird.

Wie gehen wir mit der Situation um?

Die vergangene Woche machte uns zu Zeugen einer Art „Kreuzkorrelation“, ein bisschen fühlten wir uns wie im „Schützengraben“ – das lag und liegt daran, dass es kaum eine Diskriminierung nach unterschiedlichen Geschäftsmodellen oder Sektoren gab. Aus unserer Sicht wird sich dies aber ändern. Im Verlauf des Januars haben wir bereits begonnen, die Portfolios ein Stück weit „wetterfest“ zu machen. Dazu gehört, dass wir bis zum Beginn des Absturzes für eine erhöhte Liquidität sorgten und zudem haben wir die Investments, die zyklisch (also sehr konjunkturabhängig), von globalen Lieferketten abhängig sind, reduziert. Dazu gehören Sektoren wie Investitionsgüter, die Automobilindustrie und auch Unternehmen mit hoher Verschuldung für die eine Unterbrechung ihrer Cashflows schnell fatal sein könnte. 

Fazit:

Letztlich haben wir die ersten Wochen des Jahres somit genutzt, um die Portfolios „Wetter“- oder besser „Covid-19“-fest zu machen. 

Die o.a. „Kreuzkorrelation“ wird sich aus unserer Sicht ändern, gute, nachhaltige Geschäftsmodelle ohne größere Virusbelastungen werden den Investoren wieder ihre Stärken wieder zeigen und entsprechend anziehend wirken. 

Für Ihre Fragen/Anmerkungen stehen wie Ihnen selbstverständlich und gerne zur Verfügung!

Herzliche Grüße aus dem Kölner Süden

Ihr Werte Invest Team
 
 
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